Göpfritzschlag

  

  • Einwohner: 125 (davon Nebenwohnsitze 26)
  • Ortsvorsteher: Erwin Jordan

  • Bürgermeister: Siegfried Walch

 

Der Ort Göpfritzschlag besteht bereits seit ca. 900 Jahren. – In der PRIMA FUNDATIO des 1112 gegründeten Stiftes Herzogenburg war Göpfritzschlag  (GOTFRITSLAG) als Zehentamt  vermerkt. Der Zehent – der aus Naturalien bestand, und den zehnten Teil des Ertrages ausmachen sollte, wurde von den Zehentämtern eigehoben. Die Zehentpächter mussten diese Abgabe entrichten. 

Der Ortsname dürfte auf Gottfried von Raabs zurückzuführen sein.

 

Die Sage vom Pranger

Karlstein war bis zur Industrialisierung ein kleinerer Ort. Ein Pranger (oder  Schandsäule) stand in Göpfritzschlag. Auf der Burg Karlstein herrschte damals eine Gräfin, die gerne das Marktrecht von Göpfritzschlag nach Karlstein gebracht hätte. Nach mehreren Versuchen, die nichts brachten, kam ihr ein guter Gedanke: sie fuhr nach Göpfritzschlag und bat dort den Gemeinderat um einen Gefallen: 

Liebe Leute, ich habe schon viel Gutes für euch getan, gewährt mir daher eine Bitte. Alles, was ich auf einen  Wagen laden, mit eigenen Händen aus eurem Ort wegziehen kann, soll mir gehören. Die Gemeinderäte gewährten die Bitte und waren neugierig, was die Burgfrau mit eigener Kraft wegziehen könnte.

Sie rief ihre Knechte, ließ ihren Wagen neben der Prangersäule aufstellen und den Pranger aufladen.  Die Gutsfrau zog den Wagen auf der abfallenden Straße bis zum Ortsrand und ließ dort die Pferde anspannen, und den Pranger nach Karlstein bringen. Die Gemeinderäte und die Bewohner von Göpfritzschlag waren sehr verärgert, hatten sie doch damit das Marktrecht verloren.

 

Noch nach 1945 war im östlichen Teil (Richtung Karlstein) von Göpfritzschlag das Gewerbegebiet. Es gab eine Schneiderin, einen Schuster, einen Kaufmann, ein Gasthaus, einen Schmied, einen Wagner, einen Viehhändler und das Gemeindeamt.

Heute besteht noch das Gasthaus und seit einigen Jahren eine Biogas-Anlage. Arbeitsplätze sind größtenteils in Karlstein und in der weiteren Umgebung.

 

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Biogasanlage - Agro Nord Deimel

Die Biogasanlage der Agro Nord GmbH produziert seit 2005 jährlich 8.000.000 kWh Strom aus nachwachsenden Rohstoffen für rund 2300 Haushalte. 

 

Dazu beschäftigt der Betrieb 4 Vollzeitarbeitskräfte.

 

 

Dorferneuerungsverein

 

  • Obmann: Erwin Jordan
  • Obm-Stellvertreter: Alexandra Kothbauer
  • Schriftführerin: Karin Miksche
  • Kassierin: Elisabeth Strommer

 

Im Jahr 2003 wurde der Dorferneuerungsverein gegründet. Obmann wurde Erwin Jordan.

Unter seiner Führung wurden viele Projekte verwirklicht. In einigen Dorfgesprächen und einer Ortsbegehung wurden die Projekte ausgearbeitet, die im wesentlichen realisiert wurden.

 

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Gemeinschaftshaus Göpfritzschlag

 

Ein Bus-Wartehaus wurde von der Ortsbevölkerung in Eigenregie neu gebaut.

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Ein Kinderspielplatz wurde angelegt, der „Sauteich“ wurde saniert, Kühlhaus und Trieurhaus wurden renoviert. Marterl und Wegkreuze wurden  in Privat-Initiative  renoviert. In den letzten 3 Jahren wurde ein Gemeinschaftshaus geplant und durch einen Zubau zum Feuerwehrhaus realisiert. Dieses Gemeinschaftshaus wird 2012 offiziell eröffnet.

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Spielplatzfeste und das jährliche, bereits traditionelle Faschingsgschnas wurden mit gutem Erfolg veranstaltet. Durch diese vielen Aktivitäten wurde auch die Dorfgemeinschaft gestärkt und das Zusammenleben im Dorf intensiviert.

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Faschingsgschnas der Dorfgemeinschaft Göpfritzschlag

2012 wurde die Kanalisierung von Göpfritzschlag durchgeführt, in nächster Zeit soll eine Fassadenaktion zur Verschönerung des Ortsbildes durchgeführt werden.

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Freiwillige Feuerwehr Göpfritzschlag

 

  • Mitglieder: 38
  • Kommandant:  Guido Sprinzl
  • Kdt.-Stellvertreter:  Mag. Rainer Miksche
  • Verwalter: Wilhelm Malzer

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Die Freiwillige Feuerwehr Göpfritzschlag wurde 1889 gegründet. 

Als Ausrüstung wurde eine Saugspritze mit Handbetrieb und 120 m Schläuche angeschafft.

  • 1913 wurde eine neue Spritze gekauft
  • 1929 Ankauf eines Spritzenwagens und der ersten Benzin-Motorspritze
  • 1968 ein neuer Spritzenwagen (Rosenbauer), gummibereift, und Motorspritze VW
  • 1981 Erstes Kleinlöschfahrzeug „Ford-Transit“  gebraucht
  • 1983 Handfunkgeräte
  • 1985 Löschfahrzeug „Opel-Blitz“ mit Vorbaupumpe gebraucht
  • 1986-1988  Bau des neuen Feuerwehrhauses mit 3000 freiw. geleisteten Arbeitsstunden.
  • 1986 Gründung der Feuerwehrjugend
  • 1992 Kauf eines neuen Kleinlöschfahrzeuges „Mercedes“
  • 1995 Atemschutzausrüstung für einen Atemschutztrupp
  • 2008 Kauf einer neuen Motorspritze
  • 2011 Fassadenerneuerung und neue Tore am FF-Haus               
  • 1949 wurde der Bezirksverbandstag in Göpfritzschlag abgehalten
  • 1969 Abschnittsfeuerwehrtag in Göpfritzschlag
  • 1988 Abschnittsfeuerwehrtag in Göpfritzschlag mit Segnung des neuen Feuerwehrhauses
  • 1993 Segnung des neuen KLF                                                                            

Zur Finanzierung der Investitionen wurden viele Feste und Veranstaltungen abgehalten.

Die FF-Göpfritzschlag hat seit 1966 fast jedes Jahr an Leistungsbewerben in Land und Bezirk teilgenommen.

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Landwirtschaft

Vor 20 Jahren waren in Göpfritzschlag noch 19  landwirtschaftliche Betriebe. Heute sind es immerhin noch 14. Durch die Flurbereinigung (Kommassierung) konnten 2004 größere Flächen zur Bewirtschaftung übernommen werden. 

Früher waren 13 Milchbetriebe – heute sind es nur noch 4. Zwei Betriebe werden als Biobetriebe geführt. Durch den hohen Waldanteil ist auch die Bewirtschaftung des Waldbestandes  eine zusätzliche Ertragsquelle.

 

Freizeit

Göpfritzschlag könnte man als ruhiges Erholungsdorf bezeichnen. Fremdenzimmer sind vorhanden. Wanderwege wurden angelegt. Für die Kinder ist der neue Kinderspielplatz eine gute Möglichkeit. Der Sauteich wurde als Landschaftsteich mit Bademöglichkeit angelegt. Eine kleinere Sportstätte auf öffentlichem Grund neben dem Teich ist geplant.

 

Leider ist trotz vieler Bemühungen die Infrastruktur in Göpfritzschlag zu verbessern, die Abwanderung ein großes  Problem. Viele Häuser stehen leer oder werden nur zeitweise bewohnt. Eine Lösung dieses Problems ist sehr schwierig. 

 

Übersichtskarte