- Einwohner: 53 (davon Nebenwohnsitzer 21)
- Seehöhe: 520 m
- Ortsvorsteher: Holzer Andreas
- Fläche: Wertenau gehört zur Katastralgemeinde Schlader, wobei die gesamte KG Schlader 376 ha umfasst.
Wertenau damals...
... und heute
Zur Geschichte
Eine typische Kleinhausgründung, sie entstand zu einer Zeit, als die Herrschaft Landparzellen – samt Erlaubnis, darauf ein Haus zu errichten – an Untertanen vergab, die ihren Lebensunterhalt vorrangig aus der Arbeit im Textilgewerbe bestritten.
So entstand auch das Dorf Wertenau, deren Gründung und Namensgebung auf die Adelsfamilie Preisser von und zu Wertenau zurückzuführen ist. Wertenau ist ein neuzeitiges Straßendorf, das seit 1848 zur KG Schlader gehört.
Der erste Hinweis auf Wertenau findet sich in der „Subrepartition“ der Herrschaft Karlstein über zugewachsene Häuser vom Jahre 1808.
Das Dorf Wertenau erscheint dabei mit 12 Häusern. (Haus Nr. 1, 2, 7, 9, 10, 11, 12, 13, 15, 16, 17, 22). Haus Nr. 13 hat als erstes mit der Steuerzahlung begonnen im Jahre 1799. Es wird also vermutlich 3-5 Jahre vorher, das wäre somit zwischen 1794 und 1796, als ältestes erbaut worden sein.
Einwohner von Wertenau im Jah 1955
Ledl Karl, Eichhorn und Kienast Johann bei den Arbeiten als Wegräumer
Weberei in Wertenau
Wie schon oben erwähnt wurde früher die Weberei gewerbsmäßig in Wertenau stark betrieben. So weisen historische Quellen darauf hin, dass das Dorf im Einzugsbereich des Waidhofner Verlegers Landsteiner lag, der Bauern, Kleinhäusler und Weber der Region im Auftrag der Schwechater Baumwollmanufaktur mit Rohmaterial und Garn belieferte. Im 19. Jahrhundert dürfte sich der Bezugspunkt der Wertenauer Weber nach Thaya verlagert haben. Dort waren Faktoren ansässig, welche bei den Wertenauer Webern arbeiten ließen und der sonntägliche Kirchgang wurde mit der Ablieferung der Ware und der Auszahlung des Lohnes verbunden.
Mit fortlaufender Zeit rückte das Textilgewerbe immer mehr in den Hintergrund und musste der Landwirtschaft weichen, da durch Zukauf der Grundbesitz immer größer wurde. Im Laufe der Jahre haben sich mehrere Wertenauer dem Baugewerbe und der Uhrmacherei zugewendet. Es sei hier nur auf die Namen Witzmann, Exel, Stangl, Graf etc. hingewiesen.
Um die Verdienste der Wertnauer Weber nicht gänzlich zu vergessen, ist der Ort Teil der Waldviertler Textilstraße.
Viele mussten damals abwandern und ihre Existenzen in der Ferne suchen, sie denken jedoch dennoch gerne und mit Liebe an ihre Heimat, an das schöne Waldviertel.
Vor allem in den 60iger Jahren sind viele Einwohner nach Wien abgewandert. Einige Häuser wurden wiederum von Wienern gekauft, die ihren Zweitwohnsitz hier hatten oder immer noch haben.
Straßenbau und Schulzugehörigkeit
1899 wurde die Bezirksstraßen-Abzweigung nach Wertenau gebaut und 1904 die Straßengräben im Ortsraum abgedeckt, d. h. der Ort kanalisiert. Zur Bekämpfung der Brände gab es in Wertenau eine Ortsschwemme.
Außerdem gab es beim Haus Nr. 17 einmal einen Glockenturm und einen alten Werfelbrunnen, der bei den Schulkindern die von Puch nach Schlader gingen sehr beliebt war. Jeder wollte einmal einen Eimer heraufdrehen, ohne dass ihm die Kurbel aus der Hand glitt. Das erregte den Unmut der Ortsbewohner.
In Wertenau leitete die Amtsgeschäfte ein Ortsbesorger, einige seien hier genannt: Dominik Ritter, Michael Exel, Josef Stangl, Rudolf Höcht, Karl Graf, Friedrich Willstorfer. Wertenau gehört bis heute zur Pfarre Puch, die der Hl. Anna geweiht ist.
Ab 1897 besuchten die Kinder die Schule in Schlader, davor in Puch.
Gewerbe einst:
1 Wirt – Gasthaus Familie Hornek
1947 pachtete Familie Eichhorn das Gasthaus, kaufte es 1949 und betrieb es bis Ende der 60er Jahre. Außerdem hatten sie auch einen Obst- und Gemüsehandel.
Im Gasthaus gab es auch eine Lehm-Kegelbahn. Die Kirtage und Feste waren in der ganzen Umgebung bekannt, zahlreiche Besucher kamen aus den umliegenden Dörfern, zu Fuß oder mit dem Fahrrad und es wurde ausgiebig gefeiert, mache Leute sprechen heute noch darüber.
1 Schuster – auf Nummer 13
1 Musiklehrer – auf Nummer 12
1 Uhrmacher – auf Nummer 11
Die Frauen beim Trischl-Dreschen
Fasching Jugend von Wertenau 1944
Familie Ledl bei der Heu-Ernte
Ratscherkinder 1974
Zur Feuerwehr
In Wertenau wurde 1903 von Herrn Rudolf Höcht eine Feuerwehr gegründet, die bis 1939 ein eigener Verein war, heute aber Löschposten von Schlader ist.
2007 wurde in nur vier Wochen das ehemalige Feuerwehrhaus, das sich in einem desolaten Zustand befand, von Ortsbewohnern renoviert. Ortsvorsteher Werner Schandl und seine Gattin Renate organisierten die Arbeit, es waren über 700 geleistete freiwillige Stunden.
Das Feuerwehrhaus vor der Renovierung...
...und danach
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